Neubau Antennen 2020

Nach fast 20 Jahren ist es Zeit für Veränderung.

Sonne, Wind und Regen haben dem Doppeldipol zu schaffen gemacht. Die Isolierung des LFK ist im cm-Abstand gerissen. Damit kommt Feuchtigkeit in den Draht. Der Stahlteil ist praktisch nicht mehr vorhanden. Der Draht läßt sich mit Leichtigkeit zerschneiden. Die Oberfläche des als Isolator eingesetzten Leiterplattenmaterials (FR4) ist ebenfalls stark angegriffen. Es ist aber immer noch dick und stabil genug, um die Antenne sicher zu halten.

LFK nach über 20 Jahren an der frischen Luft.
Mittelteil des Doppeldipols – auch hier sind die Einflüsse der Umwelt zu sehen
Endisolatoren aus Leiterplattenmaterial (FR4) – hier hat die UV-Strahlung ganze Arbeit geleistet.

Auch der Beam A4S von Cushcraft hat sich im Lauf der Jahre verändert. Vor einigen Jahren wurde das SWR immer schlechter. Erste Vermutungen, daß die Ursache an Kontaktproblemem der Elemente liegt, stellte sich als falsch heraus. Bei der weiteren Ursachensuche stellten sich die Traps als Ursache heraus. Einige Kleintieren hatten es sich darin gemütlich gemacht. Die Traps des Strahlers wurden gereinigt. Danach war das SWR wieder ok.

Beam A4S in der Wartungshöhe.

Jetzt wurde das SWR wieder schlechter. Bekanntermaßen ist das SWR kein Indikator für die Abstrahleigenschaften der Antenne. Deshalb habe ich mich entschlossen alle 10 Traps des Beams auseinander zu nehmen und zu reinigen. Deshalb möchte ich zeigen, wie ich vorgegangen bin.

Traps immer paarweise abbauen und auseinander nehmen.
Plastikkappen auf beiden Seiten vorsichtig abziehen.
Hier ist schon das Problem zu erkennen. Diverse Tierchen haben durch die Öffnungen an der Unterseite einiges an fremden Material in den Trap geschleppt. Die Schraube ist nicht mehr zu sehen.
Nur diese Schraube ist zu lösen, um den Trap auseinander zu nehmen.
Mit einem Gummihammer läßt sich der innere Alustab vorsichtig rausschlagen.
Mit einem Holzstück läßt sich das „Innenleben“ weiter raus drücken.
Irgendwann schiebt es auch den Isolator mit raus.
In den Traps befand sich eine ganz Menge von lehmartigem Sand.
Auch die Spulen sind mit einen nicht definierbarem Material überzogen. Das verändert den Sperrkreis. Da ist es kein Wunder, daß die Antenne nich mehr richtig funktioniert.

Nach der intensiven Reinigung aller Teile der Traps sehen diese wieder wie neu aus. Der Zusammenbau erfolgt in umgedrehter Reihenfolge. Vorsicht bei der Befestigung und der kleinen Schraube zum Schluss. Das Aluminium erlaubt keine mehrfachen Biegungen.

Die Spule im Trap nach der Reinigung und Lackierung.
Die Traps sind nun wieder zusammen gebaut und mit den Antennenelementen verbunden. Nun können diese wieder am Beam montiert werden.

Messungen mit einem NanoVNA zeigten das Ergebnis. Auf 20m und 15m war das beste SWR etwas unter dem Bandanfang, 10 m lag das Optimum bei etwa 32 MHz. Wi konnte das sein, an den inneren Elementen (die für 10m zuständig sind) hatte sich nichts geändert.

Ursache waren falsch herun angeschlossene Traps für 10m. Das Alurohr hat auf beiden Seiten den gleichen Durchmesser. Nach dem Drehen lag das Optimum schon im Band. Kleine Korrekturen optimierten das ganze.

In 6 Metern höhe konnte ich erste QSO’s fahren. Gefühlsmäßig waren auch die Signale lauter als sonst.

Mit dem Doppeldipol hatte ich sehr gute Erfahrungen gamacht, deshalb sollte es für 80 und 40m wieder ein Doppeldipol werden. Das alte Kabel war nicht mehr brauchbar. Bei den Restbeständen, die es noch zu kaufen gibt, weiß man auch nicht, wie dieses gelagert wurde. Möglicherweise hat die Isolierung auch bei der Lagerung gelitten. Deshalb habe ich mich entschlossen neuen Draht von DX-Wire (FS2) zu kaufen. Dazu noch diverse Seilklemmen und Kauschen aud Edelstahl. Ein Ballun war noch vorhanden, deshalb sollte dieser noch mit verbaut werden.

Befestigung der Dipolhälften am Mittelteil aus FR4
Der Ballun wird mit Kabelbinder am Dipolmittelteil befestigt.
Das SWR im 80m Band nach dem Abgleich mit dem Seitenschneider.
Das SWR auf 40 m. Beide Dipole beeinflussen sich, deshalb meim Kürzen immer beide Bänder im Auge behalten.